Das Bild vor Anjas Augen verschwand. Sie zwinkerte einmal, zweimal, bis sie wieder klar sehen konnte. Da sah sie den flackernden Schein einer Kerze und langsam wurde sie sich bewusst wo sie war. Heilig Abend … Bescherung … Anja saß mit ihrem Bruder Benedikt und den Eltern im Wohnzimmer, die Kinder am Boden unter dem Baum zwischen den bunt eingepackten Geschenken. Anja ließ ihren Blick über den geschmückten Christbaum mit den vielen Kerzen wandern, da spürte sie etwas Flauschiges an ihren Händen. Erschrocken blickte sie nach unten und sah – einen kleinen Kater, der in ihren Händen ruhte. Er hatte sich gerade genüsslich gestreckt und dann wieder zusammengerollt. Anja war verdutzt, da kam auch schon Benedikt zu ihr herüber und sagte protestierend „Jetzt will ich ihn aber auch einmal halten! Du hast ihn schon so lange.“ Als Anja sich nicht rührte, setzte er gleich nach „Wie gefallen dir meine neuen Hausschuhe – mit Igelgesicht?“ Benedikt grinste du vollführte einen Hopser mit hochgezogenen Füßen um seine neuen Puschen stolz zu präsentieren. Anja war nun vollends verwirrt. Konnte das sein? Vermischte sich hier gerade Realität und Traum? Da kam die Mutter herüber „Schaut mal Kinder, Tante Elisabeth hat euch Karten für eine Theatervorstellung geschenkt.“ Benedikt war sofort begeistert und jubelte. Auch Anja konnte jetzt ein Lachen nicht mehr zurückhalten, sie liebte das Theater. All die wunderbaren Geschichten die man dort erleben kann, sie freute sich sehr darauf. Nun kam auch der Vater zu ihnen herüber „Na, ihr habt euren kleinen Kater ja schon sehr liebgewonnen. Habt ihr denn schon einen Namen für ihn?“ Anja grinste, als ihr sofort der perfekte Name einfiel. „Ambrosius!“ rief sie. Benedikt und die Eltern schauten etwas verdutzt, doch Anja meinte „Das soll uns daran erinnern, dass Träume wahr werden können.“
Sandra